Komplementäre Therapien bei Krebserkrankungen
Leiter
Ass.-Prof. Dr. med. univ. Leo Auerbach
Seit 1995 ist auf der Universitätsfrauenklinik Wien, eine Ambulanz für komplementäre Medizin in der Frauenheilkunde eingerichtet, die allen krebskrankten Frauen die Möglichkeit bietet, sich über die verschiedensten komplementären Verfahren beraten zu lassen.
Ambulanz für komplementäre Therapien bei Krebserkrankungen in der Frauenheilkunde
Ort
AKH Wien, Grüner Bettenturm, Ebene 8C
Ambulanzzeiten
Di. 9:00 - 11:00 Uhr
Mi. 8.00 – 13.00 Uhr
Montag - Freitag 8:00 bis 15:00 Uhr
Leitstelle 8C (Frauenklinik)
Tel.: +43 40400 - 28040 oder 29040
Bitte bringen Sie alle vorhandenen onkologischen Befunde mit!
Die Bedeutung von begleitenden (= supportiven) Therapien bei Krebserkrankungen hat sich in den vergangenen 20 Jahren deutlich verändert. Naturgemäß stehen die besonderen Erfolge der klinischen Medizin bei der Verlängerung des rezidivfreien Intervalls und der Überlebenszeit (Heilung) im Vordergrund. Heute spielt der Erhalt der Lebensqualität unter und nach der Therapie, die Beherrschung der Nebenwirkungen und die schnelle Rehabilitation eine zunehmend wichtige Rolle. Dies gilt insbesondere auch bei Therapieentscheidungen, sei es durch den betreuenden Arzt aber auch durch die Patientin – sowohl in adjuvanten als vor allem auch in palliativen Situationen.
Die meisten Krebspatientinnen haben bis zur Diagnose keine relevanten Beschwerden, die auf diese Erkrankung hinweisen. Dieses ändert sich jedoch mit Beginn der Therapie: chirurgische Intervention, eventuelle Chemo- oder Strahlentherapie, antihormonelle Therapien, usw. bewirken ein beträchtliches Nebenwirkungs- bzw. Beschwerdepotenzial. Insbesondere die Chemotherapie verschafft gleichzeitig Hoffnung und Angst. Die Angst vor den gefürchteten Nebenwirkungen ist trotz deutlich verbesserter klinischer Supportivtherapie geblieben:
Der ganzheitliche Behandlungsansatz – als gleichberechtigter zusätzlicher Partner neben der klinischen Medizin – wird heute von mehr als 90 % der Patientinnen als für sie wichtiger Teil der Therapiestrategie empfunden. Dieser wird oft aktiv beim behandelnden Arzt angesprochen und eingefordert.
Aus der Vielfalt dieses beinahe nicht mehr zu übersehenden komplementär-alternativen Angebots können diejenigen Behandlungsansätze hervorgehoben werden, für die größtmögliche wissenschaftliche Informationen vorliegen. Die Kriterien dieser „komplementären Krebsbehandlungen“ sind mit den Kriterien der evidenzbasierten Medizin (EBM) ident. Die Sicherheit der Verabreichung, die Kenntnis der Nebenwirkungen, Gegenanzeigen, Dosierung, Standardisierung und eventueller Interaktion mit anderen klinischen Therapien, wie Chemo- oder Strahlentherapie oder der modernen Antikörpertherapie, sind zumindest so essenziell wie der Beweis einer Wirksamkeit.