Skip to main content English

Die IVF-Behandlung

Erster Schritt: Förderung der Eizellreifung (ovarielle Stimulation)
Grundsätzlich lässt sich die IVF-Behandlung natürlich auch auf Basis eines Spontanzyklus durchführen.

Dennoch ist die hormonelle Stimulation von Follikel- und Eizellwachstum sinnvoll. Warum? In einem natürlichen, das heißt nicht stimulierten Zyklus reift normalerweise nur eine Eizelle heran. Dies bedeutet auch eine relativ geringe Chance für einen Embryotransfer.

Durch die Stimulation erhöhen wir die Chancen, denn wir regen mehrere Follikel zum Wachstum an – mit dem Ziel, auch mehrere Eizellen zu gewinnen.

Zweiter Schritt: Kontrolle der Eizellreifung
Per Ultraschall untersuchen wir zu Beginn der Behandlung, ob alles in Ordnung ist. Den heranwachsenden Follikel kontrollieren wir während der Stimulationsbehandlung – ebenfalls per Ultraschall.

Dritter Schritt: Auslösen des Eisprungs
Der Eisprung wird durch eine hCG-Injektion ausgelöst, sobald die Hormon- und Ultraschalluntersuchungen die entsprechenden Werte erreichen. Ca. 40 Stunden später würde eine spontane Ovulation eintreten, so dass Follikel und Eizelle für die weitere Behandlung verlorengehen würden.

Deshalb entnehmen wir die Eizelle nach ca. 36 Stunden aus dem Follikel (Punktion). Sollte es zu Störungen welcher Art auch immer kommen, behalten wir uns vor, die Behandlung abzubrechen. Dies geschieht zu Ihrer Sicherheit.

Vierter Schritt: Ultraschallpunktion zur Eizellgewinnung
Am Tag der Punktion (Eizellentnahme) werden Sie gebeten, mit Ihrem Partner um 7:30 Uhr in unsere IVF-Ambulanz zu kommen. Sie müssen nicht nüchtern sein, sondern können ein leichtes Frühstück einnehmen.

Die Punktion der Follikel ist ein kleiner chirurgischer Eingriff, der nach intravenöser Applikation eines Schmerzmittels und eines Beruhigungsmittels ambulant erfolgt. Die Dauer der Punktion beträgt ungefähr 10 Minuten. Es werden alle Follikel abpunktiert und sofort unter dem Mikroskop auf das Vorhandensein von Eizellen untersucht. Wir können Ihnen unmittelbar danach sagen, wie viele Eizellen gewonnen werden konnten.

©MedUni Wien/Frauenheilkunde/IVF Team

Fünfter Schritt: Samengewinnung und -aufbereitung
Am Tag der Punktion erfolgt, in einem eigens dafür vorgesehenen Raum, die Samenabgabe.

Es besteht auch die Möglichkeit, die Samenprobe von zu Hause mitzubringen. Sollten Sie dieses Vorgehen wünschen, sagen Sie es uns bitte rechtzeitig.

©MedUni Wien/Frauenheilkunde/IVF Team

Sechster Schritt: Befruchtung der gewonnenen Eizellen und Heranwachsen der Embryonen
Bei guter Samenqualität werden die Spermien direkt zu den Eizellen in die Kulturflüssigkeit gegeben. Bei schlechter Samenqualität wird mittels Mikromanipulation (oder ICSI) die Samenzelle direkt in die Eizelle injiziert.

Am nächsten Tag in der Früh wird unter dem Mikroskop kontrolliert, ob und wie viele Eizellen befruchtet sind. Abhängig von der Anzahl der befruchteten Eizellen kann nun entschieden werden, wann der Transfer stattfinden wird.

In den nun folgenden zwei bis fünf Tagen überwachen wir das Embryonenwachstum unter dem Mikroskop.

Bild v. befruchteter Eizelle




Die befruchtete Eizelle ...

©MedUni Wien/Frauenheilkunde/IVF Team




... wächst durch Teilung ...

©MedUni Wien/Frauenheilkunde/IVF Team




... zur Blastozyste.

Siebenter Schritt: Übertragen des Embryos/der Embryonen
Ist im Kulturmedium mindestens ein vitaler Embryo herangereift, wird dieser in einem dünnen, biegsamen Katheter mit einer winzigen Menge Kulturmedium aufgezogen und in die Gebärmutterhöhle übertragen. Diese Übertragung ist im Allgemeinen schmerzlos.

In einigen Fällen kann es notwendig sein, die Gebärmutter durch Fassen mit einem Instrument zu strecken, um auf diese Weise den Transferkatheter besser einführen zu können.

Die IVF-Behandlung – Zusammenfassung :

  1. Förderung der Eizellreifung
  2. Ultraschallpunktion zur Eizellgewinnung
  3. Befruchtung der gewonnenen Eizellen
  4. Zellteilung, Heranwachsen der Embryonen
  5. Übertragen der Embryonen